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Liebe Leser,
im Mittelpunkt unseres MarTech Briefings stehen dieses Mal vor allem Neuerungen in der Google Cloud Platform (GCP). Mit Duet AI, BigQuery Studio und der Ankündigung von Data Clean Rooms in der GCP, werden spannende neue Features bzw. Produkte verfügbar. Eine Änderungen in GA4, die sicher nicht nur mich persönlich sehr erfreut, ist die Ankündigung das GA4 Tag durch das Google Tag zu ersetzen. Damit werden nun unter anderem Settings Variablen für GA4 verfügbar. Allerdings hat Google eine Auto-Migration angekündigt. Es empfiehlt sich also, das Setup im Blick zu behalten.
Viel Spaß beim Lesen!
1. GA4 Report Builder
Mitte August hat Google mit dem GA4 Reports Builder ein neues Google Analytics Add-on für Google Sheets auf seinen Google Workspace Marketplace veröffentlicht. Das Add-on ermöglicht es Nutzern, Reportings für GA4 Properties direkt in Google Sheets zu erstellen und auszuführen.
Das Add-on ist zwar effizient und soll den Analyseprozess rationalisieren, jedoch mangelt es noch erheblich an relevanten Reporting-Funktionen, die zurzeit noch nicht durch das Add-on abgedeckt werden können. Dazu gehören unter anderem ein Auto-Scheduling von täglichen Reporting-Updates sowie Filteroptionen für Dimensionen und Metriken.

Quelle: docs.google.com/spreadsheets
2. Duet AI
Mit der Duet AI hat Google auf der diesjährigen Google Cloud Next Konferenz einen AI-gestützten Code Assistenten für seine Produkte vorgestellt. Dieser hilft in Echtzeit bei der Vervollständigung des geschriebenen Codes. Die Codeunterstützung ist dabei in mehreren IDEs verfügbar. Darunter Visual Studio Code, JetBrains IDEs (IntelliJ, PyCharm, GoLand etc.), Colab for Enterprise, Cloud Workstations, Cloud Shell Editor, Cloud Spanner und BigQuery.
Duet AI unterstützt über 20 Programmiersprachen, darunter Go, Java, Javascript, Python und SQL. Über eine zusätzliche Chat-Schnittstelle lässt sich mit der Duet AI über das Interface chatten, um Antworten auf generelle Cloud-Fragen zu erhalten oder Anleitungen zu Best Practices zu bekommen. Duet AI ist dabei speziell auf Google Cloud-Inhalte wie Dokumente, Beispielcode und Best Practices trainiert. Die Vorschau der Duet AI wird zukünftig in Produkten wie Looker Studio, BigQuery und Dataplex verfügbar sein.
Zurzeit ist die Duet AI lediglich in einer ersten Preview verfügbar, welche über eine spezielle Warteliste angefordert werden muss. Zur Eintragung auf die Warteliste für Duet AI gelangen Sie hier.

Quelle: cloud.google.com
3. BigQuery Studio
Mit der Vorstellung von BigQuery Studio hat Google ebenfalls auf der diesjährigen Google Cloud Next Konferenz ein neues Produkt vorgestellt und dabei vielen GCP-Enthusiasten ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. BigQuery Studio soll nämlich als Schnittstelle die Data und AI Tools der Google Cloud für vereinfachte End-to-End-Data Workflows vereinen.
Hierfür wurde BigQuery Studio unter anderem in Colab Enterprise integriert, wodurch sich in Notebooks erstellte ML-Modelle direkt in die BigQuery-Infrastruktur einspeisen lassen. Zusätzlich kommt BigQuery Studio mit einem auf Dataform basierendem Asset Management sowie einer Version Control für Code Assets aus Notebooks und gespeicherten Queries. Dataplex Features für Data Discovery, Data Profiling, Quality Scans sowie eine Job History wurden ebenfalls integriert. Auch hier wurde die Duet AI als Code Assistenten im Tool integriert, um in Echtzeit bei der Vervollständigung des geschriebenen SQL Codes zu unterstützen.
Wie auch die Duet AI, BigQuery Studio ist zurzeit lediglich in einer ersten Preview verfügbar, welche über eine spezielle Warteliste angefordert werden muss. Zur Eintragung auf die Warteliste für BigQuery Studio gelangen Sie hier.

Quelle: cloud.google.com
4. GTM Update: Adieu, GA4 Configuration Tag
Integration des Google Tag
Spezifische Einstellungen werden im Google Tag Manager ab Anfang September mit dem Google Tag konfiguriert. Das Google Tag ersetzt das GA4 Configuration Tag und migriert automatisch bestehenden Konfigurationen in die neue Vorlage. Mit dem Google Tag rollen zeitgleich auch folgende drei neue Settings-Variablen aus:
Settings variables:
Ermöglicht Google Tags und GA4 Event Tags die Wiederverwendung von Parametern auf der Konfigurations- und Event-Ebene.
Configuration Settings variable:
Dient der Definition von Parametern, welche beim Laden des Google Tags gesetzt werden sollen.
Event Settings variable:
Festlegung von zusätzlichen Event-Parametern.
Als grundlegende Änderung verwendet das Google Tag die Tag ID, des auf der Website verwendeten Google Tags, anstelle der bisher verwendeten Measurement ID. GA4 Event Tags werden jedoch weiterhin die Measurement ID nutzen. Zusätzlich werden die Einstellung „Send a page view event when this configuration loads (2)“ sowie „Send to server container (3)“ in die Configuration settings variable übertragen. Die Funktion Fields to set wird vollständig durch die Configuration settings variable und Event settings variable ersetzt.

Quelle: support.google.com
5. Python in Excel nutzen
Ende August hat Microsoft eine erste Public Preview von Python in Excel veröffentlicht. Mit Python in Excel lässt sich Python Code direkt in eine Zelle eingeben. Die Erweiterung soll es Excel Nutzern ermöglichen, Python- und Excel-Analysen ohne jegliche Einrichtung in derselben Arbeitsmappe zu kombinieren.
Dabei wird die Python-Berechnungen in der Azure Cloud ausgeführt und die Ergebnisse anschließend an das Arbeitsblatt zurückgegeben. Einschließlich Diagrammen und Visualisierungen. Hierfür nutzt Python in Excel die Anaconda Distribution für Python in Azure, die die gängigsten Python-Bibliotheken (z. B. Pandas, Matplotlib, Scikit-Learn usw.) enthält und von Anaconda sicher erstellt, getestet und unterstützt wird. So haben nun auch Excel-Nutzer direkten Zugang zu leistungsstarken Analysen über Python für Visualisierungen, Datenbereinigung, maschinelles Lernen, Forecastings und mehr.
Zurzeit ist Python in Excel nur als Preview für Teilnehmer des Microsoft 365 Insider-Programms verfügbar. Weitere Informationen zum Funktionsumfang von Python in Excel finden Sie hier.

Quelle: techcommunity.microsoft.com
6. Neue Diagramme in Looker Studio
In Looker Studio stehen ab sofort drei neue Diagramme für die Visualisierung von Daten zur Verfügung. Dazu zählen das Boxplot chart, das Candestick chart als auch ein Waterfall chart. Diese Diagramme bieten Ihnen folgende Funktionen:
Boxplot chart
Das Boxplot-Diagramm ermöglicht es, die Verteilung und Streuung von Werten innerhalb des ausgewählten Datensatzes zu visualisieren. Einschließlich der oberen und unteren Grenzen, des Medians und der ersten und dritten Quartilsmarke. Dieser Diagramm-Typ eignet sich dabei besonders gut, um statistische Variationen in einem Datensatz anzuzeigen und Ausreißer zu identifizieren.
Candlestick chart
Mit dem Candlestick-Diagramm können Datenbereiche, einschließlich ihrer Eröffnungs- und Schlusswerte sowie der Höchst- und Tiefstwerte Bereiche, visualisiert werden. Daher eignen sie sich besonders gut zur Darstellung von Finanzmustern über kurze Zeiträume. Der Boxteil des Diagramms stellt die Eröffnungs- und Schlusswerte dar, während der „Docht“-Teil des Diagramms (vertikale Linie) die Höchst- und Tiefstwerte im Zeitraum angibt.
Waterfall Chart
Wasserfalldiagramme sind hilfreich, um den Fortschritt von Metriken im Laufe der Zeit zu verfolgen, darzustellen und um zu verstehen, was die Veränderung einer einzelnen Metrik antreibt. Beispielsweise, wie verschiedene Produktkategorien zum Gesamtumsatz beigetragen haben.

Quelle: lookerstudio.google.com
7. BigQuery Data Clean Rooms (Preview)
Seit Ende August stehen Data Clean Rooms nun generell (GA) in BigQuery zur Verfügung. Das Konzept eines Data Clean Room besteht grundsätzlich darin, Nutzerdaten isoliert und privat zu halten. Ein Data Clean Room stellt aggregierte und anonymisierte Nutzerdaten bereit, um die Privatsphäre der Nutzer zu schützen, während er Werbetreibenden anonymisierte Informationen zur Verfügung stellt.
Data Clean Rooms dürften vor allem für Unternehmen interessant sein, die z. B. Daten innerhalb einer Organisation mit restriktivem Zugriff austauschen wollen, aber in verschiedenen Bereichen oder Ländern tätig sind.

Quelle: cloud.google.com