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Liebe Kunden,
die Privacy First Bewegung gewinnt auch diesen Monat an Fahrt, denn Apple plant mit iOS 15 schon weitere Features zum Ausbau seines erst kürzlich veröffentlichten ATT Frameworks. Auch Google unternimmt erste Schritte und kündigte eine geplante Opt-Out Funktion für die Advertiser-ID, welche das Targeting von Nutzern erheblich erschweren würde. Eine umso erfreulichere Nachricht ist daher die offizielle Verschiebung des Third Party-Cookies phase-out von Google auf Mitte 2023. Zusätzlich gab es auch diesen Monat Neuigkeiten zu Produkten sowie ein paar neue Features im GA4-Interface.
Viel Spaß beim Lesen!
iOS 15 – Apple plant weitere Privacy Features
Knapp zwei Monate nach dem Release von iOS 14.5 und seinem ATT bleibt kaum Zeit zum durchatmen, denn Apple kündigt mit dem im Herbst geplanten iOS 15-Update einen weiteren Ausbau seiner Privacy Features an. Unter anderem wurden folgende Features öffentlich bekannt gegeben:
Hide My Email
Erstellt randomisierte E-Mail Adressen, die mit dem eigentlichen Postfach verknüpft sind und an dieses weiterleiten. So lässt sich die persönliche E-Mail Adresse in Konversationen geheim halten.
Mail Privacy Protection
Verhindert, dass Absender Tracking Pixel verwenden, um Informationen über den Nutzer zu sammeln. Darunter fällt u.a. die Erfassung der Öffnung von E-Mails sowie die Maskierung der IP-Adresse.
App Privacy Report
Zeigt dem Nutzer, wie oft jede App die zuvor erteilte Einwilligung verwendet hat, um in den letzten sieben Tagen auf Standort, Fotos, Kamera, Mikrofon und Kontakte zuzugreifen. Dem Nutzer soll damit transparent dargestellt werden, mit wem ihre Daten geteilt werden, indem alle Third Party-Domains angezeigt werden, die sich mit der jeweiligen App im Datenaustausch befinden.
Kommt nun Googles eigene Version des ATT?
Opt Out-Möglichkeit für die Übermittlung der Advertiser-ID
Anfang des Monats und ca. sechs Wochen nach Apple’s iOS 14.5 Update kündigte Google in einer E-Mail an seine Android App-Entwickler an, dass Nutzern künftig die Möglichkeit eingeräumt werden soll, die Weitergabe ihre Advertiser-ID zu deaktivieren. Statt der Kennung wird Werbetreibenden laut offizieller Dokumentation dann nur noch eine Folge von Nullen übermittelt.
Diese Änderung soll in Phasen erfolgen, beginnend mit Apps, die gegen Ende dieses Jahres auf der Android Version 12.0 laufen. Ab Anfang 2022 wird es auf Apps ausgeweitet, die auf Geräten laufen, die Google Play unterstützen. Die neuen Richtlinien von Google sind dem des ATT von Apple recht ähnlich. Auf der Hilfeseite zur Advertiser-ID beschreibt Google die Änderung jedoch als eine „Opt-Out“-Funktion des Nutzers. Apples Implementierung ist eher ein „Opt-in“-Prozess, da der Nutzer explizit gefragt wird, ob er einer App erlauben möchte.
Google verschiebt Phase-out von Third-Party Cookies
Der geplante Phase-out der Third Party Cookie-Technologie, welcher eigentlich im Jahr 2022 stattfinden sollte, wurde nun offiziell verschoben.
In „The Keyword“, dem offiziellem Blog von Google, veröffentlichte die Suchmaschine einen neuen Plan für den Rollout seiner Privacy Maßnahmen. Die neue Timeline sieht dabei vor, die Cookies über einen dreimonatigen Zeitraum Mitte 2023 auslaufen zu lassen. Das Ganze allerdings vorbehaltlich und im Rahmen der Zusammenarbeit mit der britischen Wettbewerbs- und Marktaufsichtsbehörde (CMA).
Die plötzliche Kehrtwende beruht auf einer Untersuchung zu Googles selbst ernannter „Privacy Sandbox“ Anfang des Jahres, in der die CMA verlauten ließ, dass der Wettbewerb durch die bevorstehenden Maßnahmen beeinträchtigt werden könnte. Mit anderen Worten ausgedrückt muss Google künftig enger mit den Regulierungsbehörden zusammenarbeiten, um neue Technologien zu entwickeln, die Cookies von Drittanbietern für Werbezwecke auf irgendeine Art und Weise ersetzen.
Im Allgemeinen könnte die Zusammenarbeit mit der CMA eine gute Strategie für Google sein, um sich den “Compliance”-Stempel aufzudrücken und somit die staatliche Regulierung in digitalen Märkten aufzulösen, gerade wo speziell Google mit einer Reihe von kartellrechtlichen Untersuchungen konfrontiert ist.
Zum offiziellen Blogbeitrag geht es hier.
AutoML Tables jetzt auch in BigQuery ML verfügbar
Seit Kurzem finden sich AutoML Tables als Modelltyp nun auch in der Liste der unterstützten ML-Modelle in Big Query ML. Die AutoML Tables lassen sich dabei direkt mit den AutoML Tables der Vertex AI Platform verbinden. BigQuery ML kann AutoML-Modelle verbessern, da es die Eingabevariablen in Funktionen für AutoML-Tabellen umwandelt, indem es numerische Spalten standardisiert, nicht numerische Spalten einmalig codiert, Komponenten aus Zeitstempeln extrahiert und sogar Array- und Strukturspalten erweitert. Es führt sogar die Imputation von fehlenden Werten mit Ansätzen für numerische, kategoriale und Zeitstempelspalten durch.
Weitere Informationen zu den Auto ML Tables in Big Query ML finden sich im offiziellen Beitrag von Google.
Quelle: Google
Neues Google Tool: Search Console Insights
Das neue Google Tool „Google Search Console Insights“ kombiniert Daten von Google Search Console und Google Analytics (zurzeit nur Universal Analytics), um einen Einblick in die Performance der Website in Google Suchergebnissen und ihrer tatsächliche Nutzung zu geben. Im Wesentlichen wird nicht nur angezeigt, wie Seiten in den Google-Suchergebnissen abschneiden, sondern es werden auch Metriken wie Seitenaufrufe und Verweildauer auf der Seite zu den Berichten hinzugefügt. Ein durchaus sinnvoller Schritt für eine ganzheitliche Evaluierung des Content-Marketings.
Detaillierte Informationen gibt es, wie immer in den offiziellen Developer-Docs von Google.
Quelle: Google
Granulare Länderunterteilung in Data Studio
Mit dem neuen Google Maps Feature Update „Country subdivision (2nd level), steht nun eine granulare Ansicht der Geo-Daten zur Verfügung. Mit dem Update lassen sich US-Counties und andere Länderunterteilungen der zweiten Ebene (z. B. französische Departements, italienische Provinzen) in Google Maps visualisieren. Leider werden zurzeit nur wenige Länder mit der Funktion unterstützt. Eine Liste aller initial verfügbaren und exkludierten Länder findet sich hier.
GA4 Interface Updates
Mehrere Neuerungen für das User Interface
Nach und nach wird ein neues Interface für GA4 ausgerollt. Das neuste Interface Update bietet uns unter anderem folgende Neuerungen:
1. Anpassbare Navigationsleiste
2. Neue Attributions- und Pathing-Berichte
Ebenfalls enthalten sind neue Attributionsmodellierungs- und Pathing-Berichte. Im Vergleich zu dem altbewährten MCF-Report (Multi-Channel Funnel) kommt das Updates mit folgenden Änderungen:
- Darstellung von insgesamt 50 Touchpoints (im Vergleich zu MCF waren es nur 4)
- Erstmals YouTube als Kanal enthalten
- Neue Segmentierungsfunktionen (nach Seite, benutzerdefinierten Dimension, etc.)
3. Attributionseinstellungen im Property Admin
Ab sofort lässt sich das altbewährte Last-Click (non direct) Standard-Attributionsmodell für alle Berichte anpassen.