Inhalt
- Google released First Party Mode (Beta)
- Third Party Cookies in Chrome: Eine (un)endliche Geschichte
- Neue Function in BigQuery
- GTM und G-Tag Support für Internet-Explorer eingestellt
- Der BigQuery Table Explorer
- Batch-Felder für den GA4 BigQuery Export Table
- Apple veröffentlicht Private Browsing 2.0
- Neue UTM-Felder im GA4 BigQuery Export verfügbar
Liebe Leser,
neben Googles nicht ganz so überraschender Entscheidung, Third Party Cookies in Chrome weiterhin zu unterstützen, gab es auch noch andere interessante Nachrichten. Der First Party Mode von Google sollte aufmerksam beobachtet werden, der BigQuery Export aus Google Analytics 4 bekommt mal wieder neue Felder und der Safari Browser wird mit neuen Features unter dem Namen „Private Browsing 2.0“ ausgestattet.
Viel Spaß beim Lesen!
1. Google released First Party Mode (Beta)
Der First Party Mode soll es Anwendern von Google-Tools erleichtern, diese in einem First-Party-Kontext auf ihrer Website einzubinden.
Durch die Einbindung des First Party Modes kommuniziert der Browser des Nutzers nicht mehr direkt mit den Domains von Google, sobald Tracking-Skripte wie die des Google Tag oder Google Tag Managers geladen werden.
Stattdessen werden die Requests von einem Unterordner der Website selbst angenommen. Von dort aus werden die Requests an die Google-Server weitergeleitet und die Antworten an den Webbrowser zurückgeschickt. Navigiert der Nutzer zu https://mohrstade.de/, werden die Requests nicht an https://tagmanager.google.com gesendet, sondern beispielsweise an https://mohrstade.de/requests. So kommuniziert der Browser immer nur mit der Domain der jeweiligen Website.
Für viele Nutzer von Google Analytics und Co. ist der Service in seiner derzeitigen Form allerdings nicht nutzbar, da er eine bestimmte Art von Website-Infrastruktur voraussetzt. Dennoch ist es ein spannendes Feature, dessen Entwicklung man unbedingt verfolgen sollte.
Weitere Informationen zu dem First Party Mode finden Sie in der offiziellen Dokumentation.
Quelle: developers.google.com
2. Third Party Cookies in Chrome: Eine (un)endliche Geschichte
Google macht nun endgültig einen Rückzug und hält die Third-Party-Cookie-Technologie am Leben. Schon im August 2019 wurde von Google erstmals die Abschaffung der Third-Party-Technologie in Chrome angekündigt. Die Einführung der Privacy Sandbox sollte Google dabei helfen, eine Balance zwischen zunehmendem Druck auf das Thema Datenschutz und der Aufrechterhaltung des Werbenetzwerkes zu finden. Nach einem ersten Aufschub sollte die Abschaffung der Third Party Cookies in Chrome bis Ende 2022 erfolgen, wurde jedoch nach und nach auf 2023 und anschließend auf 2024 verschoben.
Im Januar 2024 begann Google dann, die Privacy Sandbox mit einigen Millionen Chrome-Nutzern zu testen, um die Auswirkungen auf das Targeting im Vergleich zur Third-Party-Cookie-Technologie zu messen. Im April 2024 wurde das Ende der Third Party Cookies in Chrome erneut verschoben. Grund dafür waren wettbewerbsrechtliche Bedenken der britischen Wettbewerbs- und Marktaufsichtsbehörde CMA in Bezug auf Googles Privacy Sandbox.
In einem Bericht der Behörde hieß es, Google profitiere mit der Privacy Sandbox weiterhin von den Daten der Nutzeraktivitäten, während es gleichzeitig den Zugang der Wettbewerber zu den in Chrome erhobenen Daten einschränke. Zudem könne Google durch die Möglichkeit des Listings bestimmter Ad-Tech-Konkurrenten die Konkurrenten kontrollieren, um seine eigenen Ad-Tech-Dienste zu begünstigen. Aus diesem Grund wurde das Ende der Third-Party-Cookie-Technologie erneut aufgeschoben, um bis 2025 an einer Lösung für geäußerte Bedenken zu arbeiten.
In einem überraschenden Schritt hat Google am 22. Juli 2024 angekündigt, die geplante Abschaffung von Third Party Cookies in Chrome vollständig auszusetzen. Anstatt die Cookies vollständig zu entfernen, soll ein neues System eingeführt werden, bei dem Nutzer selbst entscheiden können, wie sie in Google-Suchprodukten wie dem Chrome Browser verfolgt werden möchten. Den offiziellen Blogbeitrag von Google finden Sie hier.
Quelle: privacysandbox.com/news
3. Neue Function in BigQuery
Seit Mitte Juli steht die Funktion CHANGES in BigQuery zur Verfügung. Diese gibt bei Aufruf alle Zeilen zurück, die sich in einer Tabelle innerhalb eines bestimmten Zeitraums geändert haben. Im Screenshot rechts sind alle Operationen aufgelistet, die Zeilen zur CHANGES-Änderungshistorie hinzufügen.
Folgenden Spalten werden von der CHANGES-Funktion in Form einer Tabelle zurückgegeben:
- Alle Spalten der Input-Tabelle zu dem Zeitpunkt der Abfrage. Wenn eine Spalte nach dem end_timestamp-Wert hinzugefügt wird, erscheint sie mit NULL-Werten in den Zeilen, die vor dem Hinzufügen der Spalte geändert wurden.
- _CHANGE_TYPE: ein String, der die Art der Änderung der Zeile angibt. Für CHANGES sind die unterstützten Werte INSERT, UPDATE und DELETE.
- _CHANGE_TIMESTAMP: ein Timestamp, der die Commit-Zeit der Transaktion angibt, die die Änderung vorgenommen hat.
Die Funktion unterliegt jedoch einigen wichtigen Limitierungen. Zum Beispiel ist die Funktion abhängig von dem Zeitfenster der jeweiligen Tabelle. Zudem beträgt die maximal zulässige Zeitspanne zwischen start_timestamp und end_timestamp einen Tag. Eine vollständige Auflistung aller Limitierungen finden Sie hier.
Quelle: cloud.google.com
4. GTM und G-Tag Support für Internet-Explorer eingestellt
Ab dem 15. Juli 2024 werden das Google Tag und der Google Tag Manager im Microsoft Internet Explorer nicht mehr unterstützt. Skripts funktionieren zwar möglicherweise weiterhin, Google testet oder behebt Probleme im Internet Explorer aber nicht aktiv. Dies entspricht der Entscheidung von Microsoft, den Internet Explorer Support am 15. Juni 2022 einzustellen.
Quelle: lifehacker.com
5. Der BigQuery Table Explorer
Im Interface von BigQuery findet sich ein neues Feature. Der Table Explorer bietet eine automatisierte Möglichkeit, Tabellendaten visuell zu untersuchen und Abfragen auf der Grundlage der Auswahl von Tabellenfeldern zu erstellen. Insgesamt können bis zu zehn Tabellenfelder auf einmal ausgewählt werden.
Der Table Explorer visualisiert die ausgewählten Felder als interaktive Karten mit einer Liste der bis zu zehn häufigsten Werte für jedes Feld. Die Karten sind interaktiv und lassen sich durch die Auswahl eines bestimmten Wertes genauer untersuchen. Auf Grundlage der Auswahl wird anschließend eine Abfrage erstellt und mit den neuen Abfrageergebnissen aktualisiert. Um die Untersuchung der Tabellendaten fortzusetzen, können einfach weitere Felder oder Werte aus den aktualisierten Karten ausgewählt werden.
Aber Achtung – auch für Abfragen, die über den Table Explorer ausgeführt werden, fallen Gebühren an. Wie auch in der Konsole wird vor der Ausführung die Datenmenge angezeigt, die für jede Abfrage verarbeitet wird. Eine vollständige Übersicht zu den Funktionalitäten und dem Pricing des Table Explorers finden Sie hier.
Quelle: cloud.google.com
6. Batch-Felder für den GA4 BigQuery Export Table
Vor Kurzem wurden drei neue Felder zu den BigQuery Event Export Tables hinzugefügt, um die Reihenfolge der Event Collection des Browsers für in BigQuery exportierte Events einfacher replizieren zu können. Zu den drei Feldern zählen:
batch_event_index:
Eine Nummer, welche die Reihenfolge jedes Events innerhalb einer Charge angibt, basierend auf der Reihenfolge ihres chronologischen Auftretens im Browser/Gerät.
batch_ordering_id:
Eine konstant ansteigende Zahl, welche jedes Mal erhöht wird, sobald eine HTTP-Request von der Website gesendet wird.
batch_page_id:
Eine fortlaufende Nummer, die einer Seite zugewiesen wird und sich für jede folgende Seite innerhalb eines User Engagements erhöht.
Quelle: cloud.google.com
7. Apple veröffentlicht Private Browsing 2.0
Mitte Juli hat Apple sein „Private Browsing 2.0“ veröffentlicht, das weitere Maßnahmen ergreift, um das Cross-Side Tracking in Safari durch neue Netzwerksperren und Speicherpartitionsschemata zu verhindern.
Neben dem Blockieren von Network Loads bekannter Tracker-Skripte inklusive CNAME-Cloaking und einer fortgeschrittenen Fingerprinting Protection wurden nun auch Features wie die Partitionierung von Blob-URLs standardmäßig im Safari Browsing eingeführt. Die Maßnahmen sind wie folgt zu verstehen:
Cloaked First Party IP-Adressen
ITP wendet nun auch eine 7-Tage-Obergrenze für den Ablauf von Cookies in Antwort auf getarnte (Alias) Drittanbieter-IP-Adressen an. Die Erkennung von IP-Adressen Dritter ist heuristisch und kann sich in Zukunft ändern.
Partitionierung von Session Storage und Blob-URLs
Zurzeit wird nur der Cross-Side Session Storage nach First Party Websites partitioniert. In ähnlicher Weise sind Blobs ein Speichertyp, der es Websites ermöglicht, Daten im Browser zu speichern. Ein Blob kann fast alles enthalten, von einfachem Text bis hin zu einer Videodatei. Ab Safari 17.2 werden auch seitenübergreifende Blob-URLs nach First Party Websites unterteilt. Blob-URLs aus einem First-Party-Kontext können so nicht von Dritten verwendet werden.
Quelle: webkit.org
8. Neue UTM-Felder im GA4 BigQuery Export verfügbar
Der GA4 BigQuery Export wurde mit dem session_traffic_source_last_click RECORD um weitere Sessiondaten angereichert. Diese enthalten Kontextinformationen zu Google Ads und manuellen Kampagnen für jede im Export verfügbare Session. Die Informationen werden dabei für jedes Event in einer Session wiederholt, um eine Channel-Analyse in BigQuery für jedes Event innerhalb einer Session zu ermöglichen. Die exportierten Daten werden ebenfalls im Behavioral Report von GA4 verwendet.
Der RECORD session_traffic_source_last_click enthält die Daten der Traffic-Quelle einer Sitzung, die dem letzten Klick zugeordnet ist, für Google Ads und manuelle Kontexte, sofern verfügbar. Im Screenshot sehen Sie einige Informationen, die über den RECORD zur Verfügung gestellt werden. Eine vollständige Auflistung finden Sie in der offiziellen Dokumentation.
Quelle: support.google.com