Inhalt
- E-Commerce-Dimensionen und -Metriken für den Custom Report Builder
- Funktionsweise von Traffic-Dimensionen in GA4
- GA4 Connector für Power BI
- GA4 Audiences in Ad Manager verfügbar
- Default Conversion Value in GA4
- Line Improvements für Diagramme in Looker Studio
- Darstellung von Intervallen in Looker Studio
- Product-scoped Custom Dimensions in Piwik Pro
- Performance-Max-Kampagnen in Piwik Pro
Liebe Leser,
nachdem sich die Aufregung um den Universal Analytics Sunset gelegt hat, wurden wieder ein paar neue GA4 Features veröffentlicht, darunter die Verfügbarkeit von GA4 Audiences im AdManager oder neue Dimensionen und Metriken für den Bereich E-Commerce. Auch bei Looker Studio gibt es viele Neuigkeiten, wie Referenzlinien und Intervalle, die bisher schmerzlich vermisst wurden. Zudem hat Google die Zuordnung von Conversions zu Quellen – eine der großen Veränderungen zu Universal Analytics – in einem Artikel aufbereitet.
Viel Spaß beim Lesen!
1. E-Commerce-Dimensionen und -Metriken für den Custom Report Builder
Seit Ende Juli steht eine vollständige Liste aller E-Commerce-Dimensionen und -Metriken in dem Custom Report Builder von GA4 zur Verfügung.
Im gleichen Zuge wurden neue Metriken wie Gross item revenue (Gesamteinnahmen aus Artikeln, ohne Steuern und Versand), Gross purchase revenue (Gesamtumsatz aus Käufen) und Refund amount (Gesamtbetrag der Rückerstattungen) ergänzt. Die neuen Metriken werden langfristig die Metriken Revenue und Event Revenue ersetzen.
Bestehende Exploration Reports, die eine der entfernten Metriken verwenden, funktionieren vorerst weiterhin. Google empfiehlt jedoch, alle Exploration Reports, welche die Umsatzmetriken Revenue und Event Revenue verwenden, auf die Gross purchase revenue zu aktualisieren.
Quelle: analytics.google.com
2. Funktionsweise von Traffic-Dimensionen in GA4
Google hat eine aktualisierte Seite zur Verfügung gestellt, auf der die Funktionsweise der Attribution von Traffic-Dimensionen und ihrer Dimension Scopes in GA4 detailliert beschrieben wird.
Für Dimensionen der Scopes User und Session verwendet GA4 das kanalübergreifende Attributionsmodell Last Click. Von Änderungen am Attributionsmodell sind diese Dimensionen nicht betroffen. In der Illustration von Google wird allerdings deutlich, dass die Dimensionen nicht die Auswirkungen von echtem Direct Traffic oder von Sessions mit mehreren Traffic-Quellen aufzeigen. So wird in der dritten Session lediglich der Einstieg über Paid Search berichtet, während die Attribution des Affiliate Partners standardmäßig nicht erfasst wird. Obwohl die vierte Sitzung über einen Direkteinstieg erfolgt, wird der Einstieg durch die Referrer-Informationen des Affiliate-Cookies überschrieben.
Dies verdeutlicht die Notwendigkeit einer flexibleren Unterstützung für eine eventbasierte Attribution. Die Zuordnung von Traffic-Quellen zu Conversions ist einer der Hauptanwendungsfälle der Webanalyse und essenziell, um den Erfolg von Marketingkampagnen zu bewerten. Durch die unterschiedlichen Sichtweisen auf dieses Thema ist dieser Artikel eine klare Leseempfehlung.
Weitere Informationen und Schaubilder zu der Attributions-Logik in GA4 finden Sie hier.
Quelle: support.google.com
3. GA4 Connector für Power BI
Eine erste Beta-Version
Der Power BI Google Analytics Connector unterstützt seit Kurzem auch die GA4 Data API in einer ersten Beta-Version.
Standardmäßig ist die Anzahl der Abfragen durch die offiziellen Limitierungen und Quotas der Data API von GA4 beschränkt. Power BI Desktop und Power BI Service ermöglichen jedoch eine höhere Anzahl an täglichen Abfragen. Somit ergibt sich ein erhöhtes Limit von 1.500.000 Abfragen pro Tag (standardmäßig 50.000 Abfragen pro Tag) und ein Maximum von 4.000 Abfragen pro 100 Sekunden (standardmäßig 1.000 Abfragen pro 100 Sekunden).
Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Einrichtung des Connectors finden Sie hier.
Quelle: learn.microsoft.com
4. GA4 Audiences in Ad Manager verfügbar
GA4 Audiences können jetzt mit Third-Party-Segmenten im Google Ad Manager verwendet werden.
Einfach gesagt ist ein Third-Party-Segment eine extern erworbene Liste von Cookies, welche demografische Daten über einzelne Nutzer enthält. Nachdem ein Third-Party-Segment akzeptiert wurde, kann es für die Ausrichtung von Line Items, Forecasts oder Reportings verwendet werden.
Um in Ad Manager auf GA4 Audiences zuzugreifen, sind folgende drei Schritte zu befolgen:
- Verknüpfen Sie die gewünschte Analytics Property mit dem Google Ad Manager.
- Aktivieren Sie Google Signals.
- Aktivieren Sie die Anzeigenpersonalisierung über die Einstellung Linkings.
Anschließend sollten die angelegten GA4 Audiences automatisch in den Google Ad Manager exportiert werden.
Quelle: Eigene Darstellung
5. Default Conversion Value in GA4
In GA4 kann neuerdings ein Standardwert für ein Conversion Event festgelegt werden. In den Conversion Settings stellt GA4 standardmäßig die Optionen „Keinen Standard-Conversion-Wert festlegen“ und „Standard-Conversion-Wert festlegen“ zur Verfügung. Bei der Option „Keinen Standard-Conversion-Wert festlegen“ wird ein vorhandener Conversion-Wert verwendet. Wenn kein Conversion-Wert verfügbar ist, wird dem Conversion Event kein Wert zugewiesen.
Mit der neuen Option „Standard-Conversion-Wert festlegen“ wird jedem Conversion Event ohne Conversion-Wert ein Standardwert zugewiesen. Sollten also die Parameter „Currency“ und „Value“ für das Conversion Event nicht gesetzt sein, ordnet GA4 dem Event automatisch den individuell festgelegten Standardwert zu. Sollte für das Event ein Wert zur Verfügung stehen, wird der Standardwert jedoch nicht angewendet.
Festlegen lassen sich Standard-Conversion-Werte in GA4 über den Reiter „Conversions“ in den Property-Einstellungen, wofür Editor-Rechte auf Property-Ebene benötigt werden.
Quelle: analytics.google.com
6. Line Improvements für Diagramme in Looker Studio
Google arbeitet weiterhin auf Hochtouren an Looker Studio. Dementsprechend war auch der Monat Juli wieder durch zahlreiche Updates für das Tool gekennzeichnet. Besonders interessant sind die neuen Product Features „Reference Bands“ und „Reference Lines“, mittels derer der Fortschritt einzelner Werte und Bereiche in Diagrammen herausstellbar ist. So können beispielsweise Referenzlinien verwendet werden, um den Tagesumsatz im Vergleich zum Zielumsatz zu visualisieren.
Eine Referenzlinie ist hilfreich für die Hervorhebung eines einzelnen Werts, mit dem Daten verglichen werden können. Ein Referenzband hingegen ist eine weitere Art von Referenzlinie, die sich eher für den Vergleich von Daten mit einem bestimmten Wertebereich eignet. So kann im Verlauf des Diagramms beispielsweise deutlich gemacht werden, wenn die Daten in einem gewünschten Bereich liegen.
Im Vergleich zu den bekannten Trendlinien können mit Referenzlinien Daten mit festgelegten Schwellenwerte und Benchmarks verglichen werden. Trendlinien hingegen zeigen die Gesamtentwicklung der Daten in einem Diagramm auf.
Weitere Informationen zu Referenzlinien finden Sie hier.
Quelle: lookerstudio.google.com
7. Darstellung von Intervallen in Looker Studio
In Looker Studio lassen sich ab sofort Intervalle in Time Series Charts darstellen. Je nach Wahl des Intervalltyps werden diese als schattierte Bänder (Flächenintervalle), Kästen, Linien oder andere Formen abgebildet.
Intervalle können genutzt werden, um statistische Maße mithilfe von voreingestellten Berechnungen für Konfidenzintervalle, Standardabweichung oder auch Standardfehler wiederzugeben. Alternativ lassen sich benutzerdefinierte Metriken für das obere, untere und mittlere Intervall angeben. So lässt sich beispielsweise ein Intervall definieren, das Konfidenzintervalle für einen Mittelwert im Zeitverlauf anzeigt.
Weitere Informationen zu den unterschiedlichen Intervalltypen und Einstellungsmöglichkeiten finden Sie hier.
Quelle: lookerstudio.google.com
8. Product-scoped Custom Dimensions in Piwik Pro
Nun ist es endlich so weit: Mit der Einführung von Product-scoped Custom Dimensions in der neuesten Version (17.7.0) hat Piwik Pro ein lang ersehntes E-Commerce Feature für das Tool eingeführt. In der Vergangenheit wurden häufig die unzureichenden E-Commerce-Funktionalitäten des Tools kritisiert, weshalb viele Nutzer von einem Wechsel abgesehen hatten.
Insgesamt lassen sich nun bis zu 20 Product-scoped Custom Dimensions pro Property anlegen. Ein Unterschied zu den Dimension Limits in GA4 ist hier die Trennung nach Dimension Scopes. In Piwik Pro stehen pro Scope 20 Dimensionen zur Verfügung, in GA4 eine Gesamtanzahl von 20 Dimensionen pro Property.
Quelle: help.piwikpro.com
9. Performance-Max-Kampagnen in Piwik Pro
Im Community-Forum von Piwik Pro wurde kürzlich ein offizieller Rollout für die Integration von Google-Ads-Performance-Max-Kampagnen über die nächsten 3 Monate bekannt gegeben.
Das Feature befindet sich derzeit noch in der Entwicklung und soll zeitnah den ersten User Groups für ein Testing zur Verfügung gestellt werden. Wenn Sie Interesse daran haben, einer der ersten Beta-Tester für das Feature zu sein, können Sie sich über folgenden Link via Private Message beim Product Team von Piwik Pro melden.
Quelle: community.piwik.pro