Inhalt
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- Microsoft UET Consent Mode wird zur Pflicht!
- Automatisches Laden des Google Tags im GTM
- First Party Mode Setup mit Cloudfare über den Google Tag und GTM
- Einführung von Annotations in GA4
- Update für den BigQuery Data Transfer Service
- Durchsetzung der „gemini_in_looker“-Berechtigung
- Looker Studio: Updates für den Looker Connector

Liebe Leser,
im März gab es spannende Neuerungen: Google Analytics 4 erlaubt das Hinzufügen von Annotations zur besseren Kontextualisierung von Daten. Im GTM wird der Google Tag künftig automatisch vorgeladen und eine neue Cloudflare-Integration vereinfacht das Setup des First Party Mode. Außerdem unterstützt BigQuery fortan benutzerdefinierte Google-Ads-Reports via GAQL und in Looker Studio wurden neue Rechte für Alerts, Exporte und geplante Auslieferungen eingeführt.
Viel Spaß beim Lesen!
1. Microsoft UET Consent Mode wird zur Pflicht!
Microsoft wird ab dem 5. Mai 2025 die Einhaltung seiner Datenschutzrichtlinien für Werbung in der EU, dem UK und der Schweiz strenger durchsetzen. Was sich ändert:
- Microsoft verlangt von Werbetreibenden, dass sie die Zustimmung der Nutzer einholen, bevor Microsoft-spezifische Gerätekennungen (z. B. Cookies) auf den Nutzergeräten gespeichert werden.
- Neue Durchsetzungsmaßnahmen werden schrittweise eingeführt und bis zur Frist im Mai vollständig umgesetzt.
- Werbetreibende müssen explizite Einwilligungssignale über eine von Microsoft genehmigte Methode übermitteln, um konform zu bleiben.
Bei Nutzung des Microsofts Universal Event Tracking (UET) muss also ab dem 5. Mai ein explizites Einwilligungssignal (Consent Signal) über den UET Consent Mode gesendet werden, da sonst Einschränkungen der Kampagnenleistung – insbesondere beim Retargeting und des Conversion-Trackings drohen.
Wer in der EEA, dem UK oder der Schweiz wirbt, sollte sofort handeln, um den Anforderungen zu entsprechen. Andernfalls können der Verlust wichtiger Kampagnendaten und eine verschlechterte Anzeigenperformance die Folge sein.
Quelle: Offizielle E-Mail von Microsoft
2. Automatisches Laden des Google Tags im GTM
Ab dem 10. April 2025 werden alle GTM-Container, die Google Ads Tags oder Floodlight Tags enthalten, automatisch den Google Tag laden, bevor andere Events ausgelöst werden.
Diese Änderung gilt für alle betroffenen Container standardmäßig und soll laut Google die Zuverlässigkeit der Datenerfassung verbessern, indem der direkte Zugriff auf zentrale Funktionen wie Enhanced Conversions, Cross Domain Tracking, Auto-Events oder die Erhebung von user-provided Data ermöglicht wird. Die Änderung ist sowohl für neue als auch bestehende Setups relevant. Für eine saubere Implementierung empfiehlt Google, den Tag manuell einzurichten. Entgegen der Information von Google, den „Initialization-Trigger“ zur Auslösung des Google Tags zu nutzen, empfehlen wir eine consentkonforme Implementierung mittels „Events“ aus dem Consent Management Tool.
Zudem müssen Sie beachten, dass das Erfassen von gehashten Userdaten mittels des “user-provided data” Feature consentpflichtig ist und User per Cookie-Banner und Datenschutzerklärung darüber informiert werden müssen. Daher empfehlen wir, dass Sie dieses Feature zunächst deaktivieren, bis die Freigabe Ihres Datenschützers vorliegt.
Quelle: support.google.com
3. First Party Mode Setup mit Cloudfare über den Google Tag und GTM
Am 19. März 2025 wurde eine neue Beta-Integration veröffentlicht, mit welcher der First Party Mode über den Google Tag und Google Tag Manager eingerichtet werden kann – konkret durch die Anbindung an ein bestehendes Cloudflare-Konto.
Diese neue Setup-Option gibt Nutzern mehr Kontrolle über ihre Daten, da Tracking-Informationen zuerst über die eigene Infrastruktur laufen, bevor sie an die Google-Server gesendet werden. In der bisherigen Implementierung war die Aktivierung des First Party Mode mit zusätzlichem technischem Aufwand verbunden. Mit der neuen Beta-Integration wird der First-Party-Modus nicht nur technisch zugänglicher, sondern auch hinsichtlich Datenschutz praktikabler. Durch die Anbindung an Cloudflare kann der gesamte Einrichtungsprozess jetzt einfacher und standardisierter ablaufen.
Google stellt hierfür eine dokumentierte Methode bereit, mit der Nutzer ihren Google Tag bzw. GTM-Container über Cloudflare proxyen können. So wird der Tag nicht mehr über googletagmanager.com, sondern über eine eigene Subdomain eingebunden. Die Requests laufen über die eigene Infrastruktur, wodurch die Ausführung als echter First Party Request im Browser klassifiziert wird.
Quelle: support.google.com
4. Einführung von Annotations in GA4
Mit einem Update am 20. März 2025 hat Google Analytics 4 (GA4) eine von Nutzern lange erwartete Funktion nachgeliefert: Annotations. Diese Funktion erlaubt es, wichtige Events oder Kontext direkt in den Datenvisualisierungen zu vermerken, was die Analyse und Interpretation von Daten im Zeitverlauf erleichtert – etwa, wenn es an einem Tag einen Anstieg der Nutzerzahlen gab oder bestimmte Marketingmaßnahmen, technische Änderungen oder Störungen aufgetreten sind. Anmerkungen (engl. Annotations) sind visuelle Marker, die in Liniendiagrammen erscheinen und mit erklärendem Text versehen werden können.
Die Funktion steht in den Übersichtsberichten (Reports Snapshot), in den Detailberichten (Standard- und benutzerdefinierte Berichte mit Zeitreihendiagrammen) und im Bereich „Werbung“ zur Verfügung. Die Anmerkungen erscheinen als kleine Punkte oder Marker auf der Zeitachse des Liniendiagramms. Beim Überfahren mit der Maus (Hover) wird der hinterlegte Text angezeigt.
Quelle: analytics.google.com
5. Update für den BigQuery Data Transfer Service
Der BigQuery Data Transfer Service (BQ DTS) unterstützt ab sofort die Verwendung benutzerdefinierter Google-Ads-Berichte, die über Google Ads Query Language (GAQL) definiert werden. Bisher war es über den BQ DTS nur möglich, vordefinierte Standardberichte aus Google Ads zu laden, und zwar mit begrenztem Zugriff auf Metriken und Dimensionen.
Somit können Nutzer eigene GAQL-Abfragen definieren, um sowohl spezifische Daten zu extrahieren als auch benutzerdefinierte Felder und Kombinationen nutzen, die über die Standardberichte hinausgehen. Anschließend lassen sich diese benutzerdefinierten Berichte direkt nach BigQuery übertragen. GAQL ist eine SQL-ähnliche Sprache, mit der sich flexible Abfragen gegen die Google Ads API durchführen lassen. Sie ermöglicht u.a. die Auswahl beliebiger Metriken und Dimensionen aus über 100 verfügbaren Feldern, das Setzen von Filterbedingungen (WHERE), Gruppierungen und Sortierungen (GROUP BY, ORDER BY) sowie Zeitraum-basierte Einschränkungen.
Quelle: cloud.google.com
6. Durchsetzung der „gemini_in_looker“-Berechtigung
Mit dem Release vom 13. März 2025 hat Google damit begonnen, die „gemini_in_looker“-Berechtigung in Looker (Google Cloud) verpflichtend durchzusetzen. Die Berechtigung ist erforderlich, um eine spezifische Funktion zu verwenden: die „Conversational Analytics“, die im Rahmen von Looker Gemini eingeführt wurde.
Conversational Analytics ist ein Feature aus dem Gemini-Produktportfolio der Google Cloud. Dieses verwendet generative KI, um Nutzern die Möglichkeit zu geben, in natürlicher Sprache mit Daten zu interagieren. Es erlaubt u. a. das Stellen von Fragen z. B. nach der Verkaufsentwicklung nach Region, das Erzeugen automatisch formulierter Antworten wie auch die Berichtserstellung durch Texteingabe statt SQL oder Dashboard-Klicks. Die Funktion richtet sich insbesondere an Fachabteilungen ohne technischem Know-how, die schneller auf Erkenntnisse aus Daten zugreifen möchten.
Bislang war der Zugriff auf Conversational Analytics in vielen Looker-Instanzen implizit möglich. Durch das Update muss einem Nutzer nun explizit die Berechtigung “gemini_in_looker” zugewiesen sein, die nur über eine spezielle Rolle namens „Looker Gemini“ verfügbar ist. Ohne die Zuweisung ist die Nutzung der KI-basierten Funktionen nicht mehr möglich.
Quelle: lookerstudio.google.com
7. Looker Studio: Modern Charts und Multi-Column Sorting
Am 17. März 2025 hat Google zusätzliche Berechtigungen für den Looker Connector in Looker Studio eingeführt. Diese Erweiterungen ermöglichen es Nutzern von Looker Studio Pro, spezifische Aufgaben direkt in Looker Studio durchzuführen, sofern ihnen die entsprechenden Berechtigungen in Looker zugewiesen wurden. Zu den neuen Funktionen gehören:
Planen von Berichtsauslieferungen
Nutzer können automatische E-Mail-Zustellungen von Berichten einrichten. Hierfür ist die “schedule_look_emails”-Berechtigung erforderlich.
Erstellen von Benachrichtigungen (Alerts)
Benachrichtigungen können basierend auf bestimmten Datenbedingungen erstellt werden. Dies erfordert die “create_alerts”-Berechtigung.
Herunterladen und Exportieren von Daten
Nutzer können Diagramm- und Berichtsdaten exportieren, sofern sie über die Berechtigungen “download_without_limit” oder “download_with_limit” verfügen.