Inhalt
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- Firebase Dynamic Links wird eingestellt
- „First-Party Mode“ wird zum Google Tag Gateway für Advertiser
- BigQuery: Continuous Queries jetzt allgemein verfügbar
- BigQuery: Custom Constraints (Preview)
- Klein aber fein: neue Funktionen für Looker Studio
- Piwik PRO Version 18.43.0
- Piwik PRO: Rate Limits bald aktiv
- Standalone Copilot & Translytical Task Flows in Power BI
- Firebase Dynamic Links wird eingestellt

Liebe Leser,
im Mai hat sich einiges getan! BigQuery ermöglicht mit Continuous Queries nun die Echtzeitverarbeitung von Daten direkt in der Plattform und führt mit Custom Constraints erstmals gezielte Steuerungsmöglichkeiten für Governance ein. In Looker Studio gab es gleich mehrere kleine, aber wirkungsvolle Verbesserungen rund um Usability und Integration. Und auch bei Piwik PRO hat sich etwas bewegt: Neben einer lang erwarteten Exportfunktion wurde die Einführung von API-Rate-Limits angekündigt, auf die man sich jetzt vorbereiten sollte.
Viel Spaß beim Lesen!
1. Firebase Dynamic Links wird eingestellt
Abschaltung im August 2025
Google hat offiziell angekündigt, dass Firebase Dynamic Links zum 25. August 2025 eingestellt wird. Die Funktion ist bereits deprecated und sollte nicht mehr in neuen Projekten verwendet werden.
Firebase Dynamic Links ermöglicht das Erstellen dynamischer URLs, die Nutzer – abhängig von Plattform und App-Status – nahtlos an den richtigen Ort innerhalb einer App weiterleiten. Die Funktion war bisher besonders nützlich für Kampagnen und Re-Engagement-Maßnahmen.
Was bedeutet das für bestehende Nutzer?
Bis zum 25.08.2025 funktionieren bestehende Links weiterhin wie gewohnt. Danach werden alle Dynamic Links deaktiviert – Weiterleitungen und Trackings funktionieren dann nicht mehr. Google bietet keinen direkten Nachfolgedienst innerhalb von Firebase an, empfiehlt aber die Umstellung auf alternative Deep-Linking-Lösungen wie App Links (Android), Universal Links (iOS) oder Drittanbieter-Plattformen wie Branch, Bitly oder AppsFlyer.
Wer Dynamic Links bislang zur Nutzerführung oder Kampagnenmessung verwendet hat, sollte jetzt aktiv werden. Bestehende Analytics-Integrationen (z. B. in GA4 oder BigQuery) sollten frühzeitig angepasst werden. Weitere Informationen finden Sie in den offiziellen FAQ von Google.
Quelle: firebase.google.com/support
2. „First-Party Mode“ wird zum Google Tag Gateway für Advertiser
Seit dem 8. Mai 2025 ist der bisher als „First Party Mode“ bekannte Mechanismus unter dem neuen Namen Google Tag Gateway for Advertisers verfügbar. Mit der Umbenennung geht auch eine funktionale Änderung einher.
Das ändert sich:
- Das Gateway unterstützt sowohl Client-seitige als auch Server-seitige Tags.
- Beim Einrichten kann neben der Google Tag ID auch die zugehörige Domain explizit angegeben werden.
- Die Funktion steht direkt im Google Tag Manager sowie im Google-Tag-Interface bereit.
Durch den „Tag-Proxy“ über die eigene Domain können Tags als First-Party ausgeführt werden, was zu besserer Datenqualität führt, insbesondere bei strengen Datenschutz- und Cookie-Bedingungen (z. B. Safari, Firefox, iOS). Zudem wird der Zugriff auf Server-side-Tagging standardisiert.
Quelle: support.google.com
3. BigQuery: Continuous Queries jetzt allgemein verfügbar
Seit Anfang des Monats sind Continuous Queries in BigQuery allgemein verfügbar. Mit dieser Funktion lassen sich kontinuierlich eingehende Daten in Echtzeit analysieren, ohne wiederholte manuelle Abfragen oder eine externe Streaming-Logik.
Features:
- Echtzeitverarbeitung direkt in BigQuery – ideal für Dashboards, Streaming Analytics oder ML-Inferenz.
- Ergebnisse lassen sich automatisch an Pub/Sub, Bigtable oder andere BigQuery-Tabellen weitergeben.
- Slot-Autoskalierung sorgt für optimierte Ressourcennutzung bei Lastspitzen.
Continuous Queries eignen sich besonders für Anwendungsfälle wie Echtzeit-Dashboards, Anomalieerkennung oder ML-Inferenz. Dank Autoskalierung und Integration mit anderen Google-Cloud-Diensten lassen sich Data Streams effizient verarbeiten und weiterleiten. Das hilft, den Betriebsaufwand zu senken und erhöht die Aktualität von Analysen.
Quelle: cloud.google.com
4. BigQuery: Custom Constraints (Preview)
BigQuery unterstützt neuerdings sogenannte Custom Constraints in Verbindung mit der Organization Policy API. Damit lassen sich spezifische Vorgaben für die Konfiguration bestimmter BigQuery-Ressourcen erzwingen, etwa bei der Erstellung von Datasets oder Tabellen.
Was sich daraus ergibt:
- Organisationen können eigene Richtlinien definieren, z. B. um zu verhindern, dass neue Tabellen ohne Verschlüsselung oder außerhalb einer bestimmten Region erstellt werden.
- Die Regeln greifen auf Attributebene, z. B. „location“, „storageBillingModel“ oder „encryptionConfiguration.kmsKeyName“.
- Die Custom Constraints ergänzen bestehende standardisierte Richtlinien und ermöglichen granularere Governance. Als Beispiel kann eine Organisation so durchsetzen, dass alle neuen Datasets – unabhängig vom Nutzer oder Projekt – ausschließlich in der Region „europe-west3“ erstellt werden dürfen.
Mit Custom Constraints erhalten Nutzer und Organisationen somit ein präziseres Werkzeug zur Durchsetzung von Datenrichtlinien in BigQuery. Das stärkt die zentrale Governance und reduziert Risiken durch inkonsistente Konfigurationen bei der Nutzung von Cloudressourcen.
Quelle: cloud.google.com
5. Klein aber fein: neue Funktionen für Looker Studio
Auch im Mai wurden in Looker Studio wieder mehrere kleine Verbesserungen eingeführt, die das Arbeiten in Looker Studio vereinfachen.
Erweiterte Gitternetzlinien für kartesische Diagramme
Nutzer können Farbe und Stil einzelner Gitternetzlinien pro Achse individuell anpassen. Das verbessert die Lesbarkeit bei komplexen Visualisierungen, insbesondere bei mehrdimensionalen Reports mit mehreren Achsen.
Links in neuen Tabs öffnen (Pivot & Table Charts)
Ersteller von Reports können einstellen, ob Hyperlinks in Pivot- und Tabellen-Diagrammen standardmäßig in einem neuen Tab geöffnet werden sollen. Diese Option verbessert die Navigation, ohne die aktuelle Berichtsansicht zu verlassen – insbesondere hilfreich bei externen Verlinkungen oder Drilldowns. Voraussetzung: Modern Charts müssen aktiviert sein.
Verbesserte Filter für Looker-Connector
Der Looker-Connector unterstützt zusätzlich zu den bisherigen Datumsfiltern den „matches (advanced)“-Filtertyp für Text- und Zahlenwerte. Damit lassen sich komplexere Filterlogiken umsetzen, etwa durch LookML-Modelle mit conditionally_filter oder always_filter. Das bringt mehr Flexibilität und Präzision in die Filterung von Looker-basierten Berichten.
6. Piwik PRO Version 18.43.0
Schnellere Reports und Audience-Export
Mit Version 18.43.0 brachte Piwik PRO im Mai mehrere Features und Verbesserungen für seine Analytics Suit und Customer Data Platform (CDP) heraus.
Benutzer können nun benutzerdefinierte Reports direkt über das Dropdown-Menü unter „+ Add a report“ im Bereich Analytics > Custom Reports erstellen. Das beschleunigt die Report-Konfiguration deutlich. Zudem ist es nun möglich, Zielgruppenlisten direkt als CSV-Datei zu exportieren und außerhalb von Piwik PRO weiterzuverwenden. Nutzer können dabei gezielt auswählen, welche Profilattribute im Export enthalten sein sollen. Zu finden ist die Export-Funktion über Menu > CDP > Audiences > Download CSV.
Als kleinere Anpassung wurde die Quick-Filter-Schaltfläche in Widgets und Reports visuell überarbeitet und ist nun klarer als interaktives Element erkennbar. Auch wurde ein bekannter Fehler beim Kopieren von Widgets, der mehrfach auftretende Popups ausgelöst hatte, in diesem Update behoben.
Quelle: developers.piwik.pro/changelog
7. Piwik PRO: Rate Limits bald aktiv
Ab dem 3. Juni 2025 führt Piwik PRO mit dem Release 18.44 erstmals Rate Limits für die API-Nutzung ein. Das bedeutet: Es wird künftig verbindliche Obergrenzen für die Anzahl an API-Anfragen geben, die innerhalb eines bestimmten Zeitraums gesendet werden dürfen.
Was genau ändert sich dadurch?
Die Limits gelten pro Projekt, Endpunkt und Zeitintervall (z. B. Anfragen pro Minute/Stunde). Bei Überschreitung werden Anfragen mit dem HTTP-Code 429 (Too Many Requests) abgelehnt. Die Limits betreffen insbesondere automatisierte Reportings, Exporte und Integrationen mit externen Tools.
Warum ist das relevant?
Entwickler sollten die bestehende API-Nutzungen prüfen und ggf. throttling oder retries implementieren. Auch wird ein Monitoring der API empfohlen. Die API gibt bei jeder Antwort einen Header mit, der über verbleibende Anfragen informiert (X-RateLimit-Remaining).
Wer Piwik PRO API-gestützt in Prozesse oder Tools eingebunden hat, sollte jetzt handeln, um ab dem 3. Juni keine Unterbrechungen oder Datenverluste zu riskieren. Weitere Details, Limits je Endpunkt und technische Hinweise finden sich in der offiziellen Dokumentation. Bei Fragen rund um das Thema Piwik PRO und seiner API-Nutzung können Sie uns gerne jederzeit kontaktieren.
Quelle: developers.piwik.pro
8. Standalone Copilot & Translytical Task Flows in Power BI
Für Power BI gab es mit Standalone Copilot und Translytical Task Flows im Mai zwei richtungsweisende Funktionen in einer ersten Preview, um das Tool stärker in Richtung interaktive Analyse und Workflow-Automatisierung zu entwickeln.
Standalone Copilot (Preview)
Der neue Standalone Copilot erlaubt es Nutzern, zentral über eine Chat-ähnliche Oberfläche Fragen zu Berichten, Modellen, Apps und Datenagenten zu stellen. Die Antwortverarbeitung erfolgt KI-gestützt über Microsofts semantisches Analysemodell. Der Copilot kann mit einem Klick aufgerufen werden und ergänzt die klassische Report-Navigation mit ein Chat Interface für Pompts.
Translytical Task Flows (Preview)
Mit den Translytical Task Flows können Nutzer direkt aus Power BI heraus Aktionsflüsse auslösen. Etwa Datenaktualisierungen, Workflow-Trigger in Drittanwendungen oder Änderungen an Systemparametern. Dabei ermöglicht die Funktion eine engere Verbindung zwischen Datenanalyse und operativen Systemen, ganz im Sinne eines „Closed-Loop“-Ansatzes.
Beide Funktionen zeigen, dass Power BI nicht mehr nur Visualisierungstool ist, sondern sich zunehmend zur interaktiven Analyse- und Aktionsplattform weiterentwickelt, insbesondere für datengetriebene Entscheidungsprozesse mit KI-gesützten AdHoc-Funktionen.
Eine Übersicht zu allen Neuerungen und Features in Power BI finden Sie auf dem offiziellen Microsoft Power BI Blog hier.
Quelle: powerbi.microsoft.com/en-us/blog