Inhalt
- Neue Dimensionen und Metriken für GA4
- Setzen und Überschreiben von Cookies in GA4
- Data Control Support in Data Studio für GA4 Properties
- Direct Streaming über Pub/Sub zu BigQuery
- Batch Service für die GCP
- Neues Firefox Feature entfernt URL-Parameter
- Filterfunktion für Reports in GA4
- Abschaffung von Third Party Cookies in Chrome auf Mitte 2024 verlegt
- Dänemark verbietet die Nutzung von Google Workspace
- mohrstade Whitepaper | Wie bewegen sich Nutzer auf der Website?
Liebe Kunden,
endlich wurde nun auch die Conversion Rate in GA4 eingeführt. Damit macht GA4 wieder einen wichtigen, wenn auch wenig beeindruckenden Schritt hin zum Ziel, in naher Zukunft ähnlich nutzbar im Interface zu sein wie Universal Analytics. Ich möchte Ihre Aufmerksamkeit aber ebenso auf unser Whitepaper zur Analyse von User-Verhalten mithilfe von Sankey-Diagrammen leiten. Durch die Aufbereitung der (Roh-)Daten in diese leicht erfassbare und analysierbare Form sind Erkenntnisgewinne über das User-Verhalten einfach zu generieren.
Viel Spaß beim Lesen!
1. Neue Dimensionen und Metriken für GA4
Die Bounce Rate kehrt zurück
Seit Ende des Monats steht die aus Universal Analytics bekannte Bounce Rate (Absprungrate) auch in Google Analytics 4 zur Verfügung. Sie beschreibt den prozentualen Anteil der Website-Besucher, welche die Website nach dem Betrachten von nur einer Seite wieder verlassen. Diese wird in Google Analytics 4 allerdings auf andere Weise berechnet als in Universal Analytics.
Neben der Bounce Rate steht jetzt auch die Conversion Rate über diverse Interface-Reportings hinweg sowie über die API als Metrik zur Verfügung. Zusätzlich wurden die Dimension First user manual ad content, First user manual term, Session manual ad content und Session manual term im Interface hinzugefügt, um die Werte aus utm_content und utm_wert im User- und Session-Scope abbilden zu können.
Quelle: support.google.com
2. Setzen und Überschreiben von Cookies in GA4
Überschreiben der Default Cookie Settings nun möglich
Ab sofort lassen sich die Default Cookie Settings in Google Analytics benutzerdefiniert anpassen bzw. überschreiben. Über eine Dropdown-Liste innerhalb der Cookie Settings im GA4-Interface kann der Ablaufzeitraum der GA Cookies jetzt granularer festgelegt werden. Das Minimum für die Lebenszeit des Cookies beträgt eine Stunde und kann bis auf maximal 25 Monate gesetzt werden. Auch eine Laufzeit bis zum Schließen des Browsers ist möglich. Zusätzlich lässt sich der Zeitraum über eine Checkbox in Relation zu dem letzten oder ersten Besuch des Nutzers auf der Website beziehen.
Quelle: analytics.google.com
3. Data Control Support in Data Studio für GA4 Properties
Über das neue Data Control Feature (Datensteuerung) in Google Data Studio ist das verwendete Dataset nun gegen jedes beliebige Dataset aus verlinkten Google Tools austauschbar – ohne Anpassung der Source-Connection im Reporting selbst. Wird über die Datensteuerung das Dataset durch einen Editor geändert, bleibt das ursprüngliche Dataset als standardmäßige Datenquelle erhalten. Jeder, der den Bericht ansieht, kann jedoch die Datensteuerung verwenden, um zu einem anderen Datensatz zu wechseln, auf welchen er Zugriff hat. Standardmäßig betrifft eine Änderung des Datasets durch die Datensteuerung alle im Report verwendeten Diagramme, die Daten aus der gleichen Datenquelle beziehen. Das Feature unterstützt zur Zeit Datenquellen wie Google Analytics (UA und GA4), Google Ads, Search Console und Youtube.
Quelle: datastudio.google.com
4. Direct Streaming über Pub/Sub zu BigQuery
Seit Ende des Monats bietet die Google Cloud ein neues Subscription Model für seinen Data Ingestion-Dienst Pub/Sub an, um Daten aus einem beliebigen Quellsystem direkt zu BigQuery zu streamen, ohne dabei eigene Pipelines zu schreiben oder ausführen zu müssen. Vor allem für Jobs, für die kein weiteres Pre-Processing der Daten erforderlich ist, kann der Dienst den bestehenden ETL-Workflow vereinfachen. Unter dem Reiter „Subscriptions“ lässt sich das Modell einfach über das Interface erstellen.
Ein weiterer Vorteil des Modells ist, dass das Streaming über Pub/Sub zu BigQuery an sich nicht gezahlt werden muss. Bezahlt wird lediglich für den Pub/Sub, der bereits genutzt wird. Die Kosten des Abonnements belaufen sich laut Aussagen von Google auf ca. 50 $/TiB Streaming-Daten. Wird beispielsweise die herkömmliche Sub/Pub Pipeline verwendet, fallen Kosten für das Einlesen der Daten in Sub/Pub, den Dataflow-Job und das BigQuery Streaming an sich an.
Quelle: cloud.google.com
5. Batch Service für die GCP
Mitte des Monats stellte Google auf seinem Blog mit Batch Service ein neues SaaS-Tool für die Google Cloud Platform vor. Mit dem Batch Service lassen sich Job Queues verwalten, ausführen und Ressourcen automatisch und skalierfähig bereitstellen.
Zugriff auf Batch Service besteht über die API, Workflow-Engines oder über das Interface der Cloud Console. Neben der automatischen Ausführung der Batch-Aufträge und Bereitstellung von Rechenressourcen stehen unter anderem folgende Funktionen zur Verfügung:
1. „accelerator-optimized resources“
In Zusammenarbeit mit NVIDIA unterstützt Batch die Verwendung von NVIDIA-GPUs bei der Ausführung anspruchsvoller Batch-Workloads wie ML-Training, HPC und Grafiksimulation.
2. Unterstützung gängiger Auftragstypen, einschließlich Arrays von Aufträgen und MPI-Aufträgen mit mehreren Knoten, die die Parallelisierung von Aufgaben nutzen
Quelle: cloud.google.com
6. Neues Firefox Feature entfernt URL-Parameter
Im Rahmen der Veröffentlichung von Firefox Version 102 und der Total Cookie Protection hat der Browser nun auch seinen ETP Strict Mode um eine neue Funktion erweitert, welche automatisch Query-String-Parameter aus der URL entfernt. Die Funktion war erstmals in Firefox 90 zu sehen, wurde in Firefox 96 getestet und mit Launch von Version 102 Ende Juni endgültig allgemein freigegeben.
Ist die Funktion im Strict Mode des Browsers aktiviert, wird bei jedem Navigationsereignis auf der obersten Ebene (Öffnen eines neuen Tabs oder Fensters, Klicken auf Links oder Umleitungen zwischen URLs) eine Liste von Query-Parametern aus der Ziel-URL entfernt, wodurch verhindert wird, dass die Parameter auf der Ziel-Domain zur Verfügung stehen.
In Klartext wird so die Traffic-Zuordnung von Third-Party-Anbietern wie bspw. Facebook für Firefox-Traffic verhindert, was zu starken Abweichungen in der Marketing-Attribution führen wird, da der initiale Klick auf das Werbemittel nicht mehr der entsprechenden Sitzung auf Grundlage von URL-Parametern zugeordnet werden kann.
Quelle: Mozilla Firefox 102 – Browser Settings > ETP
7. Filterfunktion für Reports in GA4
Ab sofort kann jeder Analytics User mit Editor-Rechten in den Standardberichten wie auch in Custom Reports auf die Dimension Filter-Funktion zurückgreifen. Diese macht das Setzen von Bedingungen und die Definition von Kriterien zum Ein- bzw. Ausschluss bestimmter Dimension Values möglich. So können nun auch in Google Analytics 4 detaillierte Insights aus den Standard-Reportings generiert werden. Eine kleine, aber feine Änderung, die das Arbeiten im Google Analytics 4-Interface und das Durchführen von Ad-hoc-Analysen um einiges erleichtert.
Quelle: analytics.google.com – Filter hinzufügen
8. Abschaffung von Third Party Cookies in Chrome auf Mitte 2024 verlegt
Google verlängert die Testphase seiner Privacy Sandbox-APIs
In den letzten Monaten hat Google sukzessive eine Reihe seiner Privacy Sandbox-APIs in Chrome veröffentlicht, um ein erstes technisches Feedback von Chrome-Entwicklern zu erhalten. Laut offizieller Stellungnahme von Google wurde die Timeline zur Abschaffung der Third Party Cookie-Technologie im Chrome Browser aufgrund des erhaltenen Feedbacks von Entwicklern sowie der britischen Wettbewerbs- und Marktaufsichtsbehörde (CMA) verlängert, um mehr Zeit für das Testing der neuen Privacy Sandbox-Technologien zu schaffen, bevor die Cookies von Drittanbietern in Chrome abgeschafft werden.
Die neue Deadline für die allgemeine Einführung der Privacy Sandbox in Chrome lautet daher Q3 2023. Abhängig davon, wie Entwickler diese APIs annehmen, soll erst in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 mit der Abschaffung von Cookies von Drittanbietern in Chrome begonnen werden.
Ab Anfang August dieses Jahres werden die Privacy Sandbox-Tests bereits auf Millionen von Nutzern weltweit ausgeweitet und bis ins Jahr 2023 schrittweise gesteigert, um bis zur neuen Deadline die Technologie bestmöglich zu erproben.
Quelle: privacysandbox.com – Privacy Sandbox Timeline for the web
9. Dänemark verbietet die Nutzung von Google Workspace
Nur drei Wochen nach Italien ergreift nun Dänemark als inzwischen viertes Land datenschutzrechtliche Maßnahmen gegen Google Produkte. Wie erwartet, kommen immer mehr EU-Mitgliedstaaten zu dem Schluss, dass Google Produkte gegen geltendes EU-Recht verstoßen. Während die Urteile und Stellungnahmen der Datenschutzbehörden aus den Ländern Italien (Garante), Frankreich (CNIL) und Österreich (DSB) sich bisher auf die Verwendung von Google Analytics beschränken, geht die dänische Datenschutzbehörde (Datatilsynet) einen Schritt weiter und verbietet die vollständige Verwendung des Google Workspace und seiner Produkte.
Vorerst gilt das Verbot jedoch nur auf kommunaler Ebene. In ihrer Stellungnahme hat die dänische Datenschutzbehörde die Verwendung von Chromebooks und Workspace anhand der Gemeinde Helsingør untersucht und festgestellt, dass die Verarbeitung der Daten nicht mit den Anforderungen der DSGVO übereinstimme. Grund dafür sei das fehlende Sicherheitsniveau, mit dem die Daten in Drittländer wie die USA übermittelt werden.
10. Wie bewegen sich Nutzer auf der Website?
mohrstade Whitepaper
Viele Unternehmen versuchen, eine datengetriebene Leitkultur zu leben, scheitern jedoch an der Demokratisierung grundlegender Kennzahlen und Erkenntnisse über das Verhalten ihrer Nutzer. Um ein gemeinsames Verständnis über alle Hierarchien hinweg zu ermöglichen, fehlt ein zentralisierter Ausgangspunkt für die Analyse des Nutzerflusses und der wichtigsten conversiontreibenden Kennzahlen. Der ist aber nötig, um die richtigen Ideen innerhalb der Organisation platzieren und vorantreiben zu können.
Für die Analyse des Nutzerverhaltens haben sich neben bekannten Funnel-Visualisierungen oder dem “User Behavior Flow” auch Sankey-Diagramme etabliert, die bereits standardmäßig in einigen Analyse-Tools (z. B. Google Analytics 4) kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Allerdings ist die Darstellung eines solchen Funnel- oder User Flow-Charts oftmals chaotisch, nur bis zu einem gewissen Grad individualisierbar und schwer zu analysieren. Besonders fällt ins Gewicht, dass geschäftsrelevante Interaktionen nicht detaillierter analysierbar sind.
Mit unserem neuesten Whitepaper versuchen wir, dieser Problematik Abhilfe zu schaffen, und stellen verschiedene Ansätze für die ergebnisorientierte und individualisierbare Darstellung der Onsite Journey des Nutzers in Google Data Studio vor.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen!
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